Wir sind auf dem größten Waldfriedhof der Welt,
dem Ohlsdorfer Friedhof in Hamburg

Der damalige Friedhofsdirektor und Architekt Wilhelm Cordes hatte 1898 am Ende der heutigen Cordesallee diesen Turm errichten lassen, um den Friedhof mit Wasser versorgen zu können. Am Grund des Turmes befand sich ein 100 m³ großes Bassin, vom dem aus der Hochbehälter mit 12 m³ Fassungsvermögen gespeist wurde. Der Turm ist 34 Meter hoch und versorgte bis 1919 den Friedhof mit Wasser. Danach erfolgte eine Umstellung auf die städtische Wasserversorgung. Bassin und Hochbehälter wurden somit überflüssig.

Im zweiten Weltkrieg baute man das große Bassin zu einem Luftschutzbunker um. 1941 stürzte ein Teil des nicht mehr unterhaltenen Daches ein und wurde provisorisch gesichert. Der ungenutze Turm wurde zum Refugium von Eulen, Greifvögeln und Fledertieren.

Der zur Ruine verkommene Turm wurde von 1989 bis 1992 im Zuge einer ABM-Maßnahme wiederhergestellt und ist nun wieder das Wahrzeichen und Schmuckstück dieses riesigen Friedhofs. Er ist auch der Orientierungspunkt für den Garten der Frauen, den man über den Stillen Weg, gleich hinter dem Turm, erreicht.

Der Verein Garten der Frauen öffnet den Turm von Mai bis September sonntags von 14.00 bis 17.00 Uhr und zeigt wechselnde Ausstellungen von Frauen, deren Grabsteine im Garten der Frauen aufgestellt sind.

Hin und wieder wird auf der Grünfläche vor dem Turm auch Kaffer und Kuchen gegen eine kleine Spende gereicht. Ein Besuch lohnt sich allemal.

Übrigens: Keine 100 Meter entfernt gibt es nördlich vom Turm in einer hohen Kiefer eine Nisthilfe für den Uhu, der auf dem Friedhof regelmäßig brütet.